Mobilität
Durch die Verlängerung des Rheinufertunnels nach Norden bis zum Kennedydamm und der Umwidmung der Oberkasseler Brücke zur Umweltbrücke entstehen neue Hauptfahrradrouten sowie Mobilitätspunkte für innovative ganzheitliche Mobilitäts-, Informations- und Service-Angebote. So wird Düsseldorf „emmisionsarm mobil“ und schafft Straßen und Plätze für Menschen.“
(Axel Springsfeld, BSV)
Äussere Erschließung: Der Kfz-Verkehr soll weitestgehend aus dem „Blaugrünen Ring“ herausgehalten werden. Von Norden gelangt der Zielverkehr über den Kennedydamm zum (verlängerten) Rheinufertunnel oder über die Fischer Straße, Kaiser Straße, zur Berliner Allee. Von Süden und Westen über den Rheinufertunnel, oder die Rheinkniebrücke zur Haroldstraße, zum Graf Adolfplatz und weiter zur Berliner Allee. Alle wesentlichen Parkierungsanlagen für Beschäftigte, Kunden und Besucher sind entlang dieses Ringes angelegt und „von außen“ erschlossen. Kasernenstraße und Breitestraße übernehmen als Einbahnstraßen-Paar eine zusätzliche Verteilfunktion zwischen Elberfelder Straße und Graf-Adolf-Platz und dienen der Erschließung der Grundstücke und der Quartiersgaragen für die Bewohner. Innerhalb des „Blaugrünen Ring“ gilt: „Emissionsarm mobil“. Der Rheinufertunnel wird nach Norden um ca. 1,5km bis zum Kennedydamm verlängert. Die heutigen Verkehrsflächen der Rheinuferstraße, von Oederallee und Fritz-Roeber-Straße werden damit entbehrlich und stehen zukünftig als Grün- und Freiflächen und z.T. auch für eine ergänzende Bebauung zur Verfügung.
Anstelle der entfallenden Parkplätze im Bereich Tonhalle sind Tiefgaragen unter den heutigen Verkehrsflächen von Oederallee und Fritz-Roeber-Straße, mit direkter Anbindung an den verlängerten Rheinufertunnel, geplant. Zusätzlich ist ein „Parkhaus-Schiff“ nördlich von der Tonhalle im Rhein verankert denkbar, auch dies kann vom Kennedydamm über den Rheinufertunnel erschlossen werden. Die Oberkasseler Brücke wird in ihrer Verkehrsfunktion neu positioniert, sie wird zur „Umweltbrücke“ mit großzügigen Flächen für Fußgänger und Aufenthalt an der Südseite mit Blick auf die Altstadt, einem besonderen Radweg, der Stadtbahntrasse in Mittellage und einer Umweltspur für Elektromobile Kfz, Bus und Fahrgemeinschaften mit nur noch je einem Richtungsfahrstreifen. Das Gleisbett der Stadtbahntrasse wird begrünt, die Trennung der Verkehrsarten mittels gegliederten Heckenpaketen flankiert und die Geh- und Verweilflächen mittels grüner Intarsien gestaltet.
Radverkehr: Die neue schnelle Radachse über die Oberkasseler Brücke findet ihre Fortsetzung in der Heinrich-Heine-Allee und führt auf Radfahrstreifen – auch als Protected-Bike-Lane denkbar – weiter über Kasernenstraße und Breitestraße in die südlichen Stadtteile. In allen übrigen Straßen innerhalb des Blaugrünen Rings wird der Radverkehr in der Tempo-30-Zone gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr geführt; alle Einbahnstraßen darf er auch in Gegenrichtung nutzen. Entlang der südlich und östlich tangierenden Hauptverkehrsstraße sollte das Netz der Radfahrstreifen ergänzt werden. Ein differenziertes Angebot an Fahrradabstell-Möglichkeiten, in unmittelbarer Nähe zu Wohnung, Arbeits- und Ausbildungsstätte sowie an allen wesentlichen Zielen, unterstützt seine Nutzung im Alltagsverkehr. Dezentral verfügbare differenziert Miet-/ Leihangebote (Fahrräder und Pedelecs unterschiedlicher Bauformen, Roller, …) unterstützen das erklärte Ziel der Stärkung einer emissionsfreien Nahmobilität.
Mobilitätshubs: Alle privaten und öffentlichen Parkierungsanlagen werden, je nach Lage und ÖPNV-Anbindung differenziert, als „Mobilitätshubs“ mit einem ganzheitlichen Mobilitäts-, Informations- und Service-Angebot ausgestattet. Hier kann das eigene Fahrzeug sicher abgestellt werden, das Verkehrsmittel gewechselt, Service-Angebote genutzt und alle Informationen rund um das Thema Mobilität erhalten werden. Von hier aus erfolgt auch die Feinverteilung der KEP-Dienste nur noch mittels Lasten-Pedelecs o.ä. Eine APP „Düsseldorf-Mobil“ bündelt alle Angebote. Im Nahbereich, in den Nachbarschaften ergänzen die kleineren „Mobilitäts-Punkte“ das Angebot als Übergabe- und Anlaufpunkte für die Bewohner.
Öffentlicher Personennahverkehr: Das bereits gut ausgebaute Stadtbahnnetz bedarf einer Ergänzung um zusätzliche Elektro-Angebote. Neben dem normalen, elektrisch betriebenen Linienbus wird die Feinverteilung mittelfristig von autonom und bedarfsorientiert fahrenden Elektro-Shuttle („BlauGrün-Mobil“) übernommen. Ergänzend, vor allem mit Blick auf Besucher sind auch elektrisch betriebene Wassertaxis auf dem Rhein denkbar
Straßen und Platzräume: Diese werden konsequent nach dem Grundsatz „Straßen für Menschen“ umgestaltet, indem die Flächen neu aufgeteilt werden. Der ruhende Kfz-Verkehr wird konsequent herausgenommen, auf dem Grundstück und in z.T. neu zu bauenden Quartiersgaragen untergebracht. Parkstände im öffentlichen Raum sollte nur noch für Mobilitäts-Eingeschränkte Personen, Sharing-Angebote sowie Liefer- und Ladezonen vorgesehen werden. Die damit verfügbar werdenden Flächen stehen für Straßenbäume (Schattenspender), Begrünung und Gestaltung der Stadträume, Fahrradabstellanlage, Geh- und Aufenthaltsflächen sowie Kunst und Kultur zur Verfügung.
Haroldstraße/ Graf-Adolf-Platz: Die Verkehrsführung zwischen Haroldstraße und Neusser Straße wird zugunsten einer städtebaulichen Neuordnung und der Stärkung des Blaugrünen Rings verändert und die Anzahl der Fahrstreifen reduziert. Die Verbindung zwischen Königsallee und dem südlichen Graf-Adolf-Platz wird mit gestalterischen Mitteln gestärkt. Hier und an anderen Stellen im Netz, an denen zukünftig stärkere Fußgänger-Beziehungen zu erwarten sind, werden LSA-Steuerungen mit „Rundumgrün-Schaltung für Fußgänger“ geplant.