Der Straßenraum wird zur Stärkung des Wahrzeichens und Kulturdenkmals „Königsallee“ zum Boulevard mit großzügigen Flanierbereichen, Außengastronomie und erfahrbarem Naturraum umgestaltet.

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  1. Reduktion der Fahrbahnbreiten nach dem Vorbild „Straßen für Menschen“ und Neugestaltung mit gleichberechtigten Verkehrsbereichen für motorisierten Verkehr, Fuß- und Radweg. Verbesserte Querungsmöglichkeiten von der KÖ über den Graf-Adolf-Platz zum Schwanenspiegel.
  2. Verbesserung einer Erlebbarkeit der Düssel durch Entfall der seitlichen PKW-Stellplätze, Neugestaltung der Böschung, Stärkung der Biodiversität und Angebot von Aufenthaltsbereichen am Wasser.
  3. Stärkung des Wahrzeichens und des Kulturdenkmals „Königsallee“. Neuinszenierung des Triton.
  4. Umbau des Straßenraumes zum Boulevard mit großzügigen Flanierbereichen, Außengastronomie, erfahrbarem Naturraum und Abendsonne.

DIE ALLEE

Die Königsallee mit ihrem charakteristischen Stadtgraben und eindrucksvollem Baumbestand gilt als wichtiges Kulturdenkmal und Wahrzeichen Düsseldorfs und ist international als eine der führenden Einkaufsstraßen in Europa bekannt. Das Flow-Konzept integriert die Flaniermeile und erweitert sie darüber hinaus zum Naturraum, der durch gezielte Maßnahmen auch die Nord-Süd-Achse des Blaugrünen Rings stärkt.

Die Düssel fließt hier parallel zum Rhein und ist zum jetzigen Zeitpunkt durch eine drei Meter tiefe Böschung und einen Zaun für den Stadtdurchschreitenden kaum erlebbar. Durch den Entfall der seitlichen Parkplätze und die Reduktion der Fahrbahnbreiten kann sich die Allee zum echten Boulevard entlang des Fließgewässers entwickeln. Es ergibt sich eine neue Zonierung des Straßenraumes und neue Aufenthaltsbereiche am Wasser entstehen. Vorgeschlagen werden Mulden-Rigolen, Versickerungssysteme und Tiefbeete, die das Oberflächenwasser abführen, zurückhalten, um es dann zeitverzögert in die Kanalisation wieder abzugeben. Neben der Versickerung weisen diese Systeme durch Bepflanzung auch gestalterische und identitätsstiftende Qualitäten auf. Treppenelemente führen an das Ufer und Stege auf der Düssel machen das Ökosystem Königsallee gezielt und punktuell zugänglich.

Die Neugestaltung des Graf-Adolf-Platzes ist für das FLOW-Kontinuum von besonderer Bedeutung. Als Gelenk zwischen den zwei Atmosphärräumen „Allee“ (Flanieren und Konsum) und „Bastion“ (Kunst- und Kulturgenuss sowie Aufenthalt am Wasser) ist der Platz als Durchgang und Ort des ständigen Transits von Fußgängern, Fahrrädern und Autos definiert. Um die Ablesbarkeit des Platzes und die Orientierung vor Ort zu stärken, wird der südliche Abschluss der KÖ mit einem neuen Wasserplatz markiert. Dieser kann in trockenen Zeiten als urbane Interaktionsfläche dienen, bei Regenereignissen wird das Oberflächenwasser in ihm zurückgehalten. Der Raum und seine Nutzbarkeit als Sammelbecken oder Wasserspender verändert sich in Abhängigkeit der jeweiligen Wetterverhältnisse.

Der Aspekt der Passage wird am Standort Graf-Adolf-Platz auch durch den Flusslauf deutlich: Das Wasser und die darin befindliche Tierwelt bahnt sich hier unterirdisch ihren Weg von der KÖ in den Schwanenspiegel. Sinnvoll erscheint, an dieser Stelle diesen Aspekt der Passage durch eine künstlerische Intervention aufzugreifen. Insbesondere das Medium Sound hat sich im offenen Stadtraum über verschiedene dauerhafte und temporäre Interventionen an Transitstellen bewährt, um diesen Orten eine Neuausrichtung und Umwidmung zu ermöglichen. Als Ideengeber und Akteur ist neben den Kunstmuseen vor Ort auch die Oper am Rhein denkbar.